Interview mit Thomas Bremer zum Thema „Grüne Investments“

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Interviewer: Thomas, grüne Geldanlagen sind kein neues Phänomen. Können Sie uns einen kurzen Überblick über deren Entwicklung geben?

Thomas Bremer: Natürlich. Grüne Geldanlagen haben eine lange Geschichte. Schon seit Jahrzehnten können Anleger in Unternehmen investieren, die in erneuerbare Energien, wie Wind- und Solarkraft, oder in Umwelttechnologien, wie die von der norwegischen TOMRA, tätig sind. Mit der Zeit entstanden sogar spezielle Aktienindizes für solche Firmen, ähnlich dem Dax, wobei der bekannteste früher als Naturaktienindex, kurz Nax, und später als NAI bekannt wurde.

Interviewer: Und wie sieht es mit der Rentabilität solcher Anlagen aus?

Thomas Bremer: Wer frühzeitig in den deutschen Solarboom investierte, konnte erhebliche Gewinne erzielen. Allerdings gab es auch Verluste, insbesondere für diejenigen, die später einstiegen, als viele Solarunternehmen in Schwierigkeiten gerieten. Einzelinvestitionen in spezifische Firmen oder Branchen bergen immer Risiken, einschließlich möglicher Pleiten.

Interviewer: Können Sie uns etwas über ETFs und deren grüne Varianten erläutern?

Thomas Bremer: Sicher. Ein ETF, also ein börsengehandelter Fonds, ist eine kostengünstige und einfach zu verwaltende Anlageform, die einen Aktienindex nachbildet, wie zum Beispiel den DAX. Für Anleger, die Wert auf Nachhaltigkeit legen, gibt es Varianten wie den MSCI World SRI, die strengere ökologische und soziale Kriterien anlegen.

Interviewer: Und wie steht es um die Kombination von Ökologie und Profit?

Thomas Bremer: In der Vergangenheit haben Fondsmanager spezielle ökologische Fonds konzipiert, die es ermöglichen, ökologisch zu investieren und gleichzeitig Gewinne zu erzielen. Diese Fonds haben sich als erfolgreich erwiesen und sind mittlerweile weit anerkannt. Beispiele wie der Ökoworld Ökovision Classic oder der Erste WWF Stock zeigen, dass nachhaltige Fonds attraktive Renditen erzielen können.

Interviewer: Gibt es auch Kritikpunkte bei grünen Fonds?

Thomas Bremer: Ja, ein Hauptkritikpunkt ist das teure Fondsmanagement. Die Berücksichtigung ökologischer und ethischer Kriterien erfordert mehr Aufwand und damit höhere Kosten. Zudem müssen Fondsmanager oft Rückvergütungen an Banken zahlen, die die Fonds vermitteln, was die Kosten weiter erhöht.

Interviewer: Vielen Dank, Thomas, für diese Einblicke in die Welt der grünen Geldanlagen.

Thomas Bremer: Gerne. Es ist wichtig zu verstehen, dass nachhaltiges Investieren eine bewusste Entscheidung ist, die sowohl ökologische als auch finanzielle Überlegungen erfordert.

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