Vor dem Konflikt in der Ukraine bezog Deutschland rund die Hälfte seines Gases und seiner Kohle sowie ein Drittel seines Öls aus Russland. Diese Energiequellen sind essentiell für Heizung, Industrie und Stromerzeugung, besonders um die Schwankungen erneuerbarer Energien auszugleichen. Nach dem Kriegsbeginn sank der Importanteil aus Russland signifikant, ersetzt durch Gas aus anderen europäischen Ländern und Flüssiggas (LNG) weltweit. Obwohl diese Umstellung anfänglich zu Preisanstiegen führte, sind die Gaspreise mittlerweile fast wieder auf dem Vor-Kriegs-Niveau.
Seit der Eskalation in der Ukraine verbraucht Deutschland weniger Gas, insbesondere zum Heizen und in der Industrie. Trotz der weggefallenen russischen Gaslieferungen konnten die Gasspeicher dank alternativer Bezugsquellen aufgefüllt werden, sodass Deutschland ohne Gasmangel durch den Winter kam. Die Energiepreise, insbesondere für Gas, stiegen zunächst stark an, sind aber inzwischen wieder gefallen. Auch die Preise für Benzin und Diesel, die durch den sogenannten Tankrabatt temporär gesenkt wurden, sind nach dem Ende der Steuersenkung gesunken, jedoch nicht auf die Spitzenwerte zu Jahresbeginn zurückgekehrt.
Die Strompreise, die stark von den Kosten für Gaskraftwerke abhängen, folgen ebenfalls den Gaspreisen. Sinken die Gaspreise, tendieren auch die Strompreise dazu zu fallen. Die hohen Energiepreise haben fast alle Produkte des täglichen Bedarfs verteuert und trugen zu einer hohen Inflationsrate bei, die im November 2023 bei 3,2 Prozent lag, nachdem sie zeitweise über 10 Prozent erreicht hatte.
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